Zeitleisen, erstellt von D. Jahnke

Mittelalter
• 1275 plebanus in HW (nicht Kirche)
• 1298 Exkommunizierung des Heuweilermer Pfarrrektors durch den Konstanzer Bischof für Predigten in der Walpurgakirche in Waldkirch (Urkunde FR); Pfarrbesetzung nach Waldkirch (mit Hilfe Freivögte? Schwarzenbergische Freivögte?)
• Um 1300 Egenolf Küchlin, der Freiburger Ritter, hat Besitz in Heuweiler. Noch um ca. 1450 ist die Familie im Besitz des „Küchlinshofes“ zu Heuweiler, später wird er „Schaffhuser Hof“ genannt
• Litzelstaler Hof im 14. Jh. im Besitz der Ritterfamilie Turner; gehört nicht zum Meiertum Waldkirch, aber zur späteren Vogtei HW
• Im 14. Jh. auch Günterstal mit Besitz in HW: 3 Höfe mit 43 Jauchert Feld und Matten, bis 18.Jh.
• 1345 Die Äbtissin des St. Margarethenstiftes Waldkirch verkauft die Einnahmen aus dem Dinghof zu Heuweiler an einen Freiburger Bürger; Meiertum und Patronatsrecht an Kirche und Zehnt (Freivögte?)
• 1385 Priester Herr Johans Knopf von Messekilch (Meßkirch) ist Kirchherr zu Heuweiler
• 1387 Edelknecht Rudolf Turner schuldet seiner Schwester Anna 20 Pfund Silber für ihren Anteil am Litzelstahler Hof
• 1394 Werner zum Wiger gibt Meiertum an Stift wieder zurück; Dinghof später in Besitz der Falkensteiner
• Im 15. Jh. Meiertum wieder vom Stift veräußert (= Niedergang des Stifts)
• Im 15.Jh. Roggenanbau
• Weistum des 15. Jh.:
o Einschränkung der grundherrlichen Rechte des Stifts Waldkirch zugunsten der Herrschaft Waldkirch: Dinggerichte mit Vogt und Meier; Fronschuldigkeit (Geld im 17. Jh.)
o unterscheidet spann- und nicht spannfähige Leute
o Unterscheidet seßhafte Fremde in Belehnte und Unbelehnte; Belehnte den Altgesessenen ebenbürtig; unbelehnte müssen 1 Tag und Nacht Waffendienst mit Schwert und Spieß machen
o Dinghöfige Leute zahlen Todfall (keinen Drittteil wie im Glottertal)
• 1442 verleiht Markgraf Wilhelm von Hachberg als österreichischer Landvogt die Wildbänne zu Glottertal und Heiwiler (nicht die Herrschaft zu Schwarzenberg) (siehe auch hier)
• Mitte des 15. Jh.: Dinghof im Besitz des Egenolf und Rudolf Küchly; 100 Jahre später: Schaffhuser Hof, als Zubehör der Küchlinsburg mit eigener Gerechtigkeit
• 1450 Litzelstaler Hof im Besitz von Ludwig Lermund (Lermündli) (Schwiegersohn des Turner)
• 1466 Herzog Sigmund von Österreich belehnt Heinrich von Rechberg mit den Wildbännen in der Herrschaft Schwarzenberg und im Suggental, zu Glotter und im Gericht Heuweiler sowie mit den Städtlein Elzach und dem Tal Biederbach (Informationen zu Heinrich von Rechberg siehe hier)
• 1469 Hans Jakob von Falkenstein gibt seinen Dinghof zu Heuweiler an Hans Offenmann von Denzlingen und Hanmann Spitzhern von Gundelfingen als Erblehen
• 1494 Verkauf Litzelstaler Hof gegen Leibgeding für Konrad Lermund und Ehefrau an Deutschordenshaus FR
• 1496 Hans Jakob von Falkenstein verkauft den Dinghof an Hans Offenmann von Denzlingen und Hannmann Spitzhern von Gundelfingen als Erblehen

 HW stand unter Oberlehnshoheit der Freiburger Grafen, später Habsburg (Wann?)
 Herrschaft mit Hochgerichtsbarkeit (Galgenmatte?); ab 17. Jh. peinliche Fälle in FR
 Margarethenstift im Besitz des Dinghofes (Wann?)

Frühe Neuzeit
• Anfang des 16. Jh.: Dinghof durch Erbschaft von Falkensteiner auf Krebs von Müllheim (Wann?)
• Im 16. Jh. Auseinandersetzungen der Gemeindemit Stift um Pfarrbesetzung und um Widemgut
• 1533 erste Erwähnung des Widemhofes bei einem Streit der Gemeinde mit dem Frauenstift in Waldkirch; Vogt Würzburger als Lehensträger des Widemhofes (Quelle?)
• 1564 Die vorderösterreichische Regierung schlichtet einen Streit zwischen Jakob Krebs von Müllheim und Ritter Sebastian von Ehingen wegen des Dinghofs Sebastian von Ehingen, Herr zu Schwarzenberg, bestreit den Besitz der Krebs von Müllheim; erhebt Anspruch auf Pfarrbesetzung (wohl zeitweise durchgesetzt, S. 425) (Wann?)
• 1567 Augustin Stengler von Heuweiler schuldet Jakob Krebs von Müllheim 50 Gulden
• 1567 verschuldete Herrschaft Schwarzenberg gelangt an Österreich: Hiwyler wird eine Vogtei der Kameralherrschaft Kastelberg-Schwarzenberg
• 1580 Absetzung des Sigristen (Unterschrift des Vogts, Geschworene und Gemeinde zu HW (Gemeindeorgane)
• 1593 Jakob Sigmund von Reinach besitzt das Meiertum (ausübende Rechtsgewalt) am Dinghof
• 1612 Widemgut als Erblehen (vorher begrenzte Zeit) verkauft (20 Mutt Korn an Pfarrinhaber), v.a. Besitz in Denzlingen
• 1625 Hans Yber verkauft an Adam Tuffner von Buchholz sein Seßgut in Heuweiler
• 1626 Inkorporation der Pfarrei in Kollegiatsstift (vorher Kollatur bei schwarzenbergischen Freivögten)
• Im 17. Jh. besitzt Familie von Reinach auch den Dinghof; Kammerrat Haas erwirbt Dinghof von Familie von Reinach
• Mitte 17. Jh.: Komtur des Deutschordenshauses FR verlangt Jagdrecht (Streit) des Litzelstaler Hofes; vorderösterreichische Regierung gestattet, aber nur Gnaden halber; Danach wechselnder  Besitz des Hofes
• 1664 Erschaffen von zwei Altarbildern der Kirche
• 1672 Litzelstaler Hof im Besitz von Familie Dörr in HW
• 1686 Aufstellung der Pfarrkomeptenz: Zehnt in HW und von 7 Höfen in Wildtal, Heuzehnt, Weinzehnt, Kleinzehnt von Obst, Hanf, Rüben und Kraut, sowie Blutzehnt
• 1715 die Familie Dörr verkauft den Litzelstahler Hof an Bartholomäus Schwehr
• 1718 Verkauf des Dinghofs an Kartäuserkloster FR
• 1718 Vorderösterreichische Kammer macht den Kauf rückgängig und erwirbt Dinghof; Einkünfte als Dominikalgut verkauft an Anton Merz
• 1750 Einweihung der neuen Kirche
• 1755 Aufteilung des gemeinen Waldes der 7 vorderen Bauern; Waldgemeinschaft der 6 Bauern von Hinterheuweiler bis mindestens 1781 (plus Privatwälder)
• 1757 erste Mühle auf Litzelstaler Hof (wegen Wassermangel nicht rentabel)
• Mitte 18. Jh. Bergwerk im Flissertwald durch Hofbesitzer in HW (mit Erzknappen aus Hofsgrund im Auftrag von Bergrichter von Berger
• 1760 21 Hausleute, u.a. 1 Schmied, 1 Schuster, 1 Küfer, 2 Weber (alle fällbar, keiner Dritteil); alle Taglöhner mit Haus
• 1760 Viehbestand (Q?)
• 1781 Vermessung von HW (Q?)
• 1781 Landbaustatistik (Q?)
• 1783 Kirchengut mit 60 Jauchert Wald und Kapitallehen von 1850 fl. (Ziel: eigener Pfarrer); Pfarrhof als Pfaffenhof bezeichnet, vormals Widemgut (?)
• Ende 18. Jh.: Anton Merz bittet um Einschreibung seines Sohnes Georg in Landtafel (?)
• 1789 Stift richtet auf Drängen der Regierung Loalkaplanei ein.
• 1789: 279 Einwohner in 30 Häusern
• Bis ins 19. Jh. Vererbung an jüngsten Sohn

Frühe Neuzeit bis Moderne
• 1801 Einkünfte der Gemeinde: 2 Feldstücke und 2 Taglöhnerhäuser (Quelle?)
• 1801 Beschwerde der Taglöhner wegen Kostenbeteiligung an Quartierskosten, aber keine Beteiligung an gemeinsamen Nutzen, v.a. am Wad; kein Feld; Argumente Bauern: Taglöhner haben kleine Felder, Wald jedoch kein Gemeindewald, sondern Besitz der 7 vorderen Bauern
• 1805 Heuweiler wird badisch
• 1809 Neubau des Schulhauses (vorher Unterricht im Sigristenhaus) (S.426)
• 1809: 297 Einwohner in 32 Häusern
• 1809 Ortsgericht (Q?)
• 1809 kein Wirtshaus (Bewirtung in vier Bauernhäusern reihnum)
• Bis 1811 kein Siegel (GLA 2297 43174)
• Um 1815: Allodifikation für Georg Schwehr (Litzelstaler Hof)
• 1820 Abschaffung der Fron-Verpflichtungen
• 1825 erster ev. Einwohner
• 1828 Aufhebung der Mai- und Martinisteuer
• 1836 Gemeinde im Besitz eines steinernen Hauses (Waschhaus, Gefängnis, Archiv); Ratszimmer im Gemeindewirtshaus; Schulhaus, keine laufenden Einnahmen (Quelle?)
• 1834 Abfindung für Zehnt an Kaplanei
• 1836 12 geschlossene Hofgüter plus Litzelstaler Hof
• 1839 Kauf des Silberergutes durch Domänenverwaltung = 11 geschlossene Hofgüter
• 1841 In Heuweiler gibt es einen Schmied, einen Schuster, einen Küfer, zwei Weber und einen Uhrmacher
• 1850 451Einwohner, danach Auswanderung und Bevölkerungsrückgang
• 1850-1865 Auswanderung von 55 Einwohnern nach Nordamerika
• 1853 Abfindung für badisches Domänenärar als Nachfolger des Stifts (Zehntablöseverträge)
• 1875 Litzelstaler Hof parzelliert und stückweise verkauft (nicht Galgenmatten, vom Kammergut erworben (?))
• 1878 Neubau der Schule genehmigt, später auch Rathaus
• 1880 Weinbau 14 ha, bis 1930 6 ha
• 1887 Gründung des Musikvereins Eintracht Heuweiler
• 1895 75 % der Erwerbstätigen in Land- und Forstwirtschaft, 15 % produzierendes Gewerbe
• Um 1895 Auswanderung einer großen Anzahl Heuweilermer nach Nordamerika; Einwohnerzahl sinkt auf 352
• 1903 Einsenbahnunfall zwischen Gundelfingen und Denzlingen. 2 Tote. Verurteilt wird Eisenbahngehilfenanwärter Christian Schill aus Heuweiler
• 1904 Anbaustatistik (Q?)
• 1936 Neueinteilung der inneren Verwaltung. Heuweiler kommt zum Amtsbezirk Freiburg
• 1939: 442 Einwohner
• 1945 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
• 1950 552 Einwohner
• 1955 Gründung der DJK Heuweiler
• 1959 Bau der Volksschule am Kirchberg
• 1960 Bürgermeister Dörr erstattet „Fehlanzeige“ an das Statistische Landesamt bezüglich Zerstörungen im zweiten Weltkrieg
• 1961 613 Einwohner
• 1970 Bildung der Verwaltungsgemeinschaft mit der Gemeinde Gundelfingen
• Gründung einer Gemeindebibliothek, 698 Einwohner
• 1984 Fertigstellung/Einweihung des neuen DJK-Heimes am Fußballplatz
• 1984 791 Einwohner

Höfe und Gewannnamen
Höfe in Heuweiler
Vorderheuweiler: 5+
• Dörrenhof
• Häberlishof
• Dörrphilippenhof
• Altvogthof
• Merzenhof
• (Pfaffenhof = Widemgut?)

Hinterheuweiler: 6
• Ziegelhof
• Birklehof
• Gehrihof
• Rainhof
• Bankenhof
• (Silbererhof)
• Berghäusle des Bankenhof

Litzelstaler Hof

Gewannnamen
Taubenbach
Froschbächle
Silbererers Gut (Wald)
Spinnedobel
Waschlochdobel
Eichberg
Weidweg
Flissert
Ritschert
Korchweg (von Lehener Eck nach HW)
Herrschaftswald

Themen:
Rebanbau
Ackerbau
Gasthäuser (Artikel in SiL)
Lehrer/ Schule
Holzwirtschaft (Afterzolldienst)
Rathaus (Altes Schulhaus)
Höfechronik
Gemeindewappen und Ortsname
Wasserversorgung und Kanalisation
Auswanderung
Bergbau
Kirche: Pfarrhaus, Sigristenhaus, Remigiusverehrung
Kreuze und Kapellen, Bildstöcke und Grenzsteine (Kleindenkmale)
Flurnamen
Bräuche und Sagen in Heuweiler (vgl. Glottertäler Bücher?)

Dinghöfische Gerechtigkeit (S. 423) als Teil der Grundherrschaft vs. Ortsherrschaft
• Beisitz des Meiers bei Vogtgericht
• Todfall sämtlicher Einwohner
• Mühlenrecht, Faselschwein, Faselrind
• Zinsen von 5 Höfen (8 zahlen Martinisteuer (erwähnt bei Übergang an Österreich))

Das Geschlecht der Herren von Heuweiler/ Heinwiler
1291 Hans von Hewyler ist Besitzer eines Haus in Lahr.
1291 verleiht u.a. Johannes Heuweiler ein Haus in Freiburg an Jakob dem Seiler für einen jährlichen Zins zu Erbe.
1305 Johans von Heinwiler und seine Kinder Berthold, Adelheid und Ellin verkaufen ihre Einnahmen von 26 Scheffel Roggen von ihrem Hofe in Gundelfingen für 30 Mark Silber an das Kloster Tennenbach.
1306 Bestätigung des Verkaufes der Einnahmen aus dem Gundelfinger Hof von 1305.
1312 Johans von Heinwiler, seine Kinder Berthold und Ellin verkaufen die Zinseinnahmen ihres Hauses in Lahr.
1314 Berthold von Heinwiler, der Sohn des Johannes bestätigt vor dem Lahrer Rat den Verkauf der Zinseinnahmen von 1305.
1322 Berthold von Heinwiler verkauft an den Straßburger Bürger Johannes Engelschalk von Nonnenweier (Gemeinde Schwanau) seine Einnahmen von 24 Vierteln Korn von seinem Hof in Ottenheim.
1325 Heinrich Schenke von Bonbach und Johannes Engelschalk von Nunenwilre (Nonenweier), Bürger aus Straßburg, legen ihren Streit wegen des ehemaligen Hofes des Berthold von Heinwiler in Ottenheim bei. Heinrich Schenk hatte diesen nach dem Tode seines Schwagers Berthold von Heuweiler erhalten.

 

 

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