Gehst du am 23. Februar wählen?
Laut Umfragen sind noch viele Menschen unentschlossen, besonders in der politischen Mitte. Dies ist aber eine besonders wichtige Wahl. Es stehen große Dinge an, denn wir haben viele Probleme im Land:
Bildung, Infrastruktur, Wohnen, soziale Ungerechtigkeit, ein fallendes Gefühl an persönlicher und finanzieller Sicherheit.
Allein die Umfragewerte der AfD zeigen schon, wie verzweifelt die Menschen mittlerweile sind. Vielen fehlt die Zuversicht, dass sich eine bestehende Partei noch für sie einsetzt. Umso wichtiger ist es, sie jetzt aktiv in die Konversation mit einzubeziehen, denn eine hohe Wahlbeteiligung signalisiert den Parteien, wo viele Stimmen zu gewinnen – oder zu verlieren sind. Die Probleme lösen sich nicht durch wegschauen. Sogar der erreichte Fortschritt muss bei jeder Wahl erneut verteidigt werden.
In den letzten drei ereignisreichen Jahren gab es für die Parteien viele Anlässe, alte Positionen zu modernisieren, es lohnt sich also ein erneuter Blick in die Wahlprogramme.
Die Ampel-Regierung hat sich unter anderem für das Erreichen der Klimaziele eingesetzt, endlich mit der Sanierung der Bahn begonnen und die Grundlagen für digitale Finanzbeziehungen zwischen Bürger und Staat geschaffen.
Deutschland hat großes Potential, bei neuen Technologien wieder eine Führungsrolle einzunehmen. Dazu gehört mehr als Technologieoffenheit, denn wir können es uns nicht leisten, auf unsichere Lösungen zu warten. Wir brauchen auch in Zukunft eine Regierung, die entschlossen realistische Innovationen vorantreibt, anstatt bereits Erreichtes rückgängig zu machen.
Vielfalt und offener Austausch sind für die Demokratie unverzichtbar. Deshalb darf Populismus nicht als Methode übernommen werden. Er zielt im Kern darauf ab, durch gegenseitige Anfeindungen Diskussionen und Kompromisse unmöglich zu machen.
Die Sorgen der Menschen auf die Migrationsdebatte zu reduzieren und für den Wahlkampf zu instrumentalisieren, ist unverantwortlich. Parteien, die Superreiche von ihrer Verantwortung befreien und gleichzeitig Schutzsuchende und besorgte Menschen gegeneinander ausspielen, demonstrieren einen fundamentalen Mangel an Respekt und Empathie.
Erst vor kurzem haben wir in den USA gesehen, wie Menschen aus Angst und Protest gegen ihre eigenen Interessen gewählt haben. Sie haben nur auf Teile des Wahlprogramms geachtet und dabei alle Warnzeichen ausgeblendet. Jetzt stutzen ultraliberale Rechtspopulisten den Staatshaushalt mit der Kettensäge zurecht, während konservative Nationalisten Menschenrechte mit Füßen treten.
Diese Akteure sind weltweit gut vernetzt. In Deutschland stehen Haushaltspläne mit Finanzlöchern von bis zu 100 Milliarden Euro zur Wahl. Investitionen in die marode Infrastruktur fehlen, dafür gibt es Sozialkürzungen, die Einkommensschwache noch näher an das Existenzminimum bringen.
Diese Nachricht ist keine Wahlempfehlung, denn du weißt am besten, was du brauchst. Aber es ist eine Empfehlung, wählen zu gehen. Hier sind einige Links, die dir bei der Entscheidung helfen können:
– Wahl-O-Mat zur Selbstdarstellung der Parteien: https://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2025/app/main_app.html
– Videos zur Person der Kanzlerkandidaten von ARD akkurat: https://youtube.com/playlist?list=PLkKDSXRppVa7jgssLYwC6LYWrobG5ma3I
– Vorstellung der Wahlprogramme in Schnellversion: https://youtu.be/MlyvR2VnabE
Weitere Videos zu spezifischen Themen:
– Die Sorgen der Menschen: https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtYTI0ZDVjNWYtOWE4Yy00ZWIzLTk2ZmItZDkzYzRiMjI1YTIw
– Probleme mit Massenabschiebung (ZDF Satire) https://youtu.be/RrKAohpEoRQ
– Wahlklima: Vertrauensfrage XXL (heute-show): https://youtu.be/SooRjDgzJoA
– Was du vor der Wahl hören solltest: https://youtu.be/E0xEnjI3_kM
Auch wenn du schon weißt, wen du wählen willst, schicke diese Nachricht doch an deine Freunde und Bekannten. Sie kennen bestimmt noch jemanden, der noch unentschlossen ist. Am besten schreibst du auch eine kurze Anmerkung, in der du auf gemeinsame Anliegen eingehst. Eine direkte persönliche Ansprache kann oft helfen, die Trägheit zu überwinden. Am besten verabredest du dich gleich zum gemeinsamen Wählen, dann vergesst ihr es nicht und könnt einen Tag daraus machen.
Niklas Stahl, Heuweiler