Otmar Maas

Was mir in Heuweiler wichtig ist? Das Mittun und Dazugehören. Heuweiler ist für mich der Lebensmittelpunkt. z. B. unser Haus in der Gundelfinger Str., beim Zeltlager in den ersten Jahren, die Mitarbeit in der Pfarrgemeinde St. Remigius im Pfarrgemeinderat, Kirchenchor und immer wieder auch noch der Kindergarten; auch der Sportverein DJK Heuweiler gehört besonders dazu (18 Jahre als Jugendleiter, sechs als 1. Vorsitzender und aktuell wieder als Präsident im Vorstand); seit nun 25 Jahren der Gemeinderat.

Und im Gemeinderat? Immer der Blick für das Ganze, dem Leben mehr Vorrang zu lassen als dem Prinzip, das Dazugehören aller zu fördern, von klein bis ganz groß, von jung bis ins hohe Alter. In der jüngeren Zeit fällt mir auf, wie wesentlich Fairness ist im Dorf. Auch die unangenehmen Anträge haben ein Recht darauf. Die Leistung aller gehören gewürdigt. Standpunkt beziehen ist mir wichtig und dazu stehen. Ich kann nicht überall unterwegs sein, in jeder Veranstaltung, an jedem Stammtisch, in jeder Initiative. Dafür äußere ich mich eideutig und klar in der Sitzung, dort, wo es jeder mitbekommen kann. Auch wenn ich zuweilen bei Abstimmungen die Minderheit darstelle. Ich beziehe Stellung.

Und noch? Für unser Dorf wünsche ich mir, dass wir immer selber entscheiden können, wie es weitergehen soll. Ich trat dafür ein, dass Heuweiler einen eigenen Bürgermeister erhält. Unsere Gemeinde hat ihn wieder zusammen mit Gundelfingen. Umso mehr kommt es darauf an, dass die Bürgerinnen und Bürger sich zusammentun und sich für ihr Dorf einsetzen. Viele tun es in zahlreichen Gruppen, Vereinen und thematischen Initiativen. Es geht um die Identität und den Zusammenhalt und die kommunale Qualität im weiterhin selbständigen Heuweiler. Ich will nicht, dass in einer der Nachbargemeinden entschieden wird, ob vor den Toren Heuweilers Gewerbegebiete entstehen.

Das kulturelle Leben in Heuweiler steht für mich an oberer Stelle. Die Herzensbildung des Einzelnen und das Zusammenleben der Menschen sind immer eine große Aufgabe, die nie starr ist.

Das konstruktive und engagierte Zusammenwirken unter allen Gruppen im Gemeinderat bleibt dafür das tragende Fundament.

Und für mich selber? Mich interessieren offene Fragen und der Alltag. Im Licht meines Glaubens ausgedrückt wie der Hl.Ignatius sagt: „Gott finden in allen Dingen.“

Mein Motto? Es gibt noch drei Sätze, die mich angesprochen haben:

“Nicht das Vielwissen, sondern das Verkosten und Verspüren der Dinge sättigt und befriedigt die Seele.” (Ignatius v. Loyola)
“Schiffe sind sicher, wenn sie im Hafen liegen. Aber dafür sind Schiffe nicht gebaut.”
“Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen.” Röm 5,5

Sie begleiten mich seit langem bei meinen persönlichen Lebensentscheidungen und in meinem derzeitigen beruflichen Alltag in der Seelsorgeeinheit Gundelfingen-Zähringen und an der Albert-Schweitzer-Werkrealschule in Gundelfingen.

Mein Lieblingsplatz in Heuweiler? Unsere Dorfkirche St. Remigius und das Wildtaler Eck. Immer wieder auch das Gemeindehaus und der große Saal in unserer Kirchberghalle (z.B. beim Tanzen).

Meine schönsten Erlebnisse? ‚Bestes‘ und ‚Schönstes‘ ist immer schwer zu benennen. Es gibt unzählig Gleichrangiges bei mir. Ich gehe immer ganz darin auf, mit unseren Enkeln zu sein oder für die Familien unserer Kinder. Ich kann außer mir sein, wenn ein Tor für uns fällt.

Ich lese für mein Leben gerne Zeitung oder tu auch mal gar nichts. Ich tanze und freue mich sehr, dass in Heuweiler Wein wächst. Ich bin sehr gerne verheiratet.

Was ich gar nicht haben kann? Absolute Rechthaberei mag ich gar nicht. Egal, aus welcher Liste oder von wem sie stammen mag. Austricksen mag ich auch nicht, taktieren um des eigenen Vorteils willen. So was geht mir gegen den Strich, weil es unehrlich ist.

Persönliches? In diesem Jahr bin ich 65 Jahre alt. Aufgewachsen war ich in einer großen Familie auf dem Dorf im Hohenzollerischen (Melchingen), zur Schule ging ich in Sigmaringen. Durch mein Studium (Theologie) kam ich nach Freiburg, war dazu ein Jahr in Israel in Jerusalem und bin danach nicht mehr aus dem Freiburger Land weg. Über Wildtal und Glottertal sind wir vor ca. 35 Jahren in Heuweiler angekommen. Solange mir nichts Zwingendes passiert, will ich von hier auch nicht mehr fort.

In unserer eigenen Familie gibt es inzwischen drei erwachsene Söhne und ihre Familien; zudem freue ich mich, Großvater zu sein von drei Enkelinnen und vier Enkeln.

Sie alle, und Petra, meine Frau – wir haben 1979 in Heuweiler geheiratet – sind mir besonders wichtig und liegen mir sehr am Herzen.

Eine meiner Schwächen? Ich mache manchmal zu viele Worte…und fühle mich noch oft nicht so alt wie ich bin.

Dr. Claudius Stahl

Was mir wichtig ist: Ehrlichkeit. Offenheit. Zu meinen Überzeugungen zu stehen.

Am besten an Heuweiler gefällt mir: das persönliche Miteinander und das lebendige Vereinsleben.

Was mir an der Gemeinderatsarbeit gefällt: Eine so kleine Gemeinde wie Heuweiler kann sich in Selbstständigkeit nur behaupten, wenn der Gemeinderat in wichtigen Fragen geschlossen auftritt. Dazu braucht es die Bereitschaft, anderen zuzuhören und Kompromisse zu schließen. Aber es braucht auch klare Ziele und den Willen, diese auch durchzusetzen. Heuweiler ist diesbezüglich gut aufgestellt.

Wofür will ich mich besonders einsetzen: Für den Ausgleich unterschiedlicher Interessen im Dorf. Für den Erhalt der Kulturlandschaft. Für die kontinuierliche Unterstützung der Vereine. Für die Stärkung der dörflichen Infrastruktur. Für eine gewerbefreundliche Dorfpolitik. Für Glasfaser in jedes Haus. Für eine dezentrale Flüchtlingsunterbringung. Für Solidität im Haushalt. Für die politische und finanzielle Selbstständigkeit Heuweilers.

Persönliches: Geboren 1966 in Mettlach/Saar. Geschieden, mit 2 Kindern im Haushalt. Heuweilermer seit 2001, Kandelstraße 11. Facharzt für Anästhesie. Personalrat an einer großen Freiburger Klinik. Delegierter der Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer Südbaden. Mitglied der SPD.  Mitglied des MHD Heuweiler. Mitglied des Gemeinderats seit 2012. Stellvertretender Bürgermeister seit 2015.